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Montag, 11. Oktober 2010

Gedichtbeschreibung zu dem Gedicht "Weil du nicht da bist" von Mascha Kaléko

Gedichtbeschreibung zu „Weil du nicht da bist“

In Mascha Kalékos Gedicht „Weil du nicht da bist“ geht es um eine Frau, die ihrem Liebsten nachtrauert. Das Gedicht wurde 1998 von Gisela Zoch-Wetsphal herausgegeben und entstand zwischen 1921 bis 1975. Wie man aus dem Titel schon erfährt, ist für das lyrische Ich ohne ihren Liebsten alles sinnlos und vergeblich. „Der Rosen Duft vergebliches Bemühen“ (Z6).
Das lyrische Ich scheint sehr einsam und verträumt zu sein. „Weil du nicht da bist, sitze ich und schreibe all meine Einsamkeit auf dies Papier“ (Z1, 2). Sie trauert ihrem Liebsten nach, der sie aus einem unbekannten Grund verlassen hat und kann ohne ihn nicht mehr glücklich oder fröhlich sein. „Mein Lachen, Liebster, ist dir nachgereist. Weil du nicht da bist, ist mein Herz verwaist.“ (Z23, 24). Das lyrische Ich scheint auch seine sehr enge Bindung mit der fehlenden Person gehabt zu haben, denn sie könnten möglicherweise auch zusammen gewohnt haben, oder die Möbel gemeinsam ausgesucht haben. „Die Dinge um mich reden nur von dir“ (Z20). Die meiste Zeit scheint das lyrische Ich alleine in ihrem Zimmer verbracht zu haben, „Hier unterm Dach sitz ich beim Lampenschimmer…“ (Z13), und als sie versucht hat in der Stadt Ablenkung zu finden, kehrt sie doch eingeschüchtert in ihre Einsamkeit zurück. „… flücht ich mich ins Dunkel. Aus fremden Augen starrt die Stadt mich an mit grellem Licht und lärmenden Gefunkel …“ (Z9, 10, 11). Das Gedicht erstreckt sich im Frühlingszeitraum. Normalerweise die Zeit des Glückes und der Verliebtheit, doch das lyrische Ich empfindet diese Frühlingsschönheit nur als Ironie. „Die Maiennacht ruft laut. Doch nicht nach mir. […]. Der Rosen Duft vergebliches Bemühen, der Nachtigallen Liebesmelodie nur in Musik gesetzte Ironie.“ (Z4, 6, 7, 8). Ein wichtiger Gegenstand im Gedicht scheinen auch alte Briefe zu sein. Wahrscheinlich alte Liebesbriefe. Von ihnen ist am Ende des Gedichtes die Rede, wo das lyrische Ich am Höhepunkt ihrer Einsamkeit ankommt. „Weil du nicht da bist, blättre ich in Briefen und weck vergilbte Träume die schon schliefen.“ (Z21, 22)
In der ersten Strophe fasst das lyrische Ich seine Situation zusammen.
In der zweiten Strophe zeigt es seine Empfindungen der gegenüber ihrer Umwelt.
In der dritten Strophe erklärt das lyrische Ich, wie sie auf den Empfindungen der Stadt reagiert
In der vierten Strophe beschreibt es seine graue und trostlosen Gefühle.
In der fünften Strophe zeigt sie deutlich ihre intensive Sehnsucht nach dem Fehlenden.
In der sechsten Strophe sieht man eine Abkühlung der Gefühle und eine leichte Akzeptanz.
Im Gedicht wird sehr stark neben den äußeren Handlungen über Gefühle und Empfindungen des lyrischen Ich geredet. „Den Herbst im Herzen, Winter im Gemüt. November singt in mir sein graues Lied.“ (Z 14, 15)
Den Höhepunkt des Gedichtes liegt bei der fünften Strophe, in der es besonders deutlich wird, wie stark sie ihren Liebsten vermisst, und wie sie ihre Sehnsucht auf die umstehenden Gegenstände überträgt. „„Weil du nicht da bist“ rufen Wand und Schränke, … Und wenn ich endlich nicht mehr an dich denke, die Dinge um mich reden nur von dir.“ (Z17, 19, 20).
Im Gedicht allgemein geht es darum, wie das lyrische Ich versucht, über den Verlust ihres Geliebten hinwegzukommen. „Weil du nicht da bist, sitze ich und schreibe all meine Einsamkeit auf dies Blatt Papier.“ (Z 1, 2)
Die Erzählerperspektive liegt beim lyrischen Ich, welches nur von seiner Situation erzählt und dabei nicht auf die Sichtweisen anderer eingeht und auch nicht versucht, über den Grund des Verschwindens ihres Liebsten nachzudenken. Das lyrische Ich bleibt permanent auf ihrer mitleiderregenden Situation, ohne Rücksicht auf die Situationen anderer zu nehmen. „Weil du nicht da bist, flücht ich mich ins Dunkel.“ (Z9)
Die erste, zweite und fünfte Strophe sind im Kreuzreim geschrieben, die zweite und sechste im Paarreim, während alleine die vierte Strophe im umschließenden Reim geschrieben ist.
Die Einleitung erfüllt den Zweck, dem Leser eine gute Einsicht und eine Erklärung für die Situation des lyrischen Ich zu geben.
Der Schluss des Gedichtes soll eine endgültige Wirkung haben. „Weil du nicht da bist, ist mein Herz verwaist.“ (Z24)
Im Gedicht wird besonders oft der Nebensatz „Weil du nicht da bist“ wiederholt, welches auch der Titel ist. Um diesen Nebensatz handelt das ganze Gedicht, es ist der Grund und der Ursprung und auch die unänderbare Endgültigkeit, mit der sich das lyrische Ich auseinandersetzen muss. Als Stilmittel werden oft Methapern und noch öfter die Personifizierung verwendet. „Die Maiennacht ruft laut. […] Der Rosen Duft vergebliches Bemühen […] Aus fremden Augen starrt die Stadt mich an […] November sind in mir sein graues Lied.“ (Z4, 6, 10, 15).
Die Absicht der Autorin mit dem Gedicht „Weil du nicht da bist“ war wahrscheinlich den Lesern zu zeigen, wie stark die Einsamkeit und das Verlangen einer verlassenen Frau sein kann. Vielleicht ist es aber auch ein Appell an alle Männer, dass sie ihre Frauen nicht einfach verlassen sollten und auch Rücksicht auf ihre meist starken Gefühle nehmen sollen.
Das Gedicht wirkt stark emotional und zeugt von großem Verlangen und Sehnsucht. Trauer und Einsamkeit sind aber die Gefühle, die am stärksten anklingen.

Von Laura Bürg.

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Letzter Beitrag

Meine letzte Kurzgeschichte war nicht in meinem gewöhnlichen Schreibstil gehalten.
Sondern ich habe einen neuen getestet, den ich nicht beibehalten werde.
Als nächstes werde ich eine Gedichtbeschreibung veröffentlichen.
Dannach werde ich eine Geschichte in meinem gewöhnlichen Schreibstil veröffentlichen.
Freundliche Grüße,
Laura Buerg.

Kurzgeschichte: Ich sah den Tod

Kurzgeschichte
Ich sah den Tod

Ich ging durch den Flur und fühlte mich allein. Ich sah nicht zurück, aber auch nicht vor. Ich ging einfach, ohne Halt und ohne Ziel. Ich verließ die Klasse, weil mich nichts mehr hielt, der Lehrer ließ mich gehen, weil er dachte ich kehrte zurück. Doch ich bin mir nicht sicher.
Ich ging durch die Tür, mit Schwung schlug sie hinter mir zu, der Wind zerzauste mir die Haare. Mein Blick schweifte zur Uhr, es war viertel nach zwölf, Zeit zu gehen, dachte ich noch. Langsam lief ich auf die Treppe zu, doch ich schaute nicht hin, die Zeiger der Uhr hielten meinen Blick fest im Griff. Mein Fuß wollte vor treten, doch er fand keinen Halt, ich hatte die oberste Stufe nicht getroffen. Ich riss meine Augen auf und drehte den Kopf nach vorn, doch ich sah schon die Steinstufen näher kommen. Meine Beine dehnten sich, ich machte beinahe Spagat, doch mein Kopf kam näher zur Treppe, und da stieß ich an. Ich schloss die Augen, war viel zu betäubt, ich spürte den Fall, ich spürte die Schläge, die Stoße und all das, doch mein Geist trieb ab und ich merkte doch nichts.
Wie hinter einem Umhang, verschleiert, versteckt, öffnete ich die Augen und spürte doch nichts. Mein Bein lag falsch, ich konnte es nicht richtig spüren, meinen Arm, den konnte ich nicht heben.
Wo war der Schmerz? Mein vernünftiger Geist schien darauf zu warten, doch mein Geist der war stumpf, er war da, doch nahm trotzdem nichts wahr. Die Augen starr offen, schaute ich mir die unterste Steinstufe der Treppe an. Unfähig den Kopf zu drehen schaute ich auf den rotverschmierten Fleck an, der langsam von der Stufe floss. Was ist das für ein rotes? Was machte es hier? Ach so, rief mein logischer Geist, das wird wohl dein Blut sein. Du bist die Treppe runtergeflogen, du bist verletzt, du spürst Schmerzen, du musst Leiden. Doch ich spürte nichts.
Ich weiß nicht wie viel Zeit verging. Ich starrte und lag, mehr geschah nicht. Atmete ich noch? Sicherlich. Meine Gedanken rasten, ich dachte das unmöglichste Zeug, über das Mittagessen, mein Ranzen im Zimmer, meinen Laptop daheim auf dem Schreibtisch. Wo blieb den der Schmerz?
Müde schaute ich die Stufe an. Meine Gedanken erschlafften, ich trieb ab. Nur noch matt nahm ich Stufe und Stein, die kalte Luft und meine eigene Kälte war, im Nebenwinkel sah ich weiß.
Da ertönte ein schriller Schrei. Ich öffnete die Augen. Wann hatte ich sie geschlossen? Eine aus meiner Klasse stand am Treppenkopf, schaute auf mich nieder und schrie ganz schrill. Sie rief was vom Blut, gebrochenen Knochen und Tod. Doch ich war erleichtert, endlich konnte ich fort. Man hatte mich gefunden, man würde mich nicht vergessen. Ich schloss zum letzten Mal die Augen und mein Geist trieb dahin.
Ich saß auf meinem Rad und schoss die Straße entlang. Kurz dachte ich an Treppen und Schmerz, an Fall und Schrei, doch ich fühlte mich so unendlich frei. Die Straße, die ich jeden Tag fuhr, jeden einzelnen Tag in der Woche, der Weg zu mir nach Haus. Ich spürte keinen Wind in der Haaren und spürte mich nicht treten, auch sah ich meine Hände nicht auf dem Lenker, doch ich war da, ich war auf dem Fahrrad und ohne mein Zutun flog es über die Straßen.
Es herrschte dichter Verkehr, so wie immer nachhause. Die Autos fuhren, die Ampeln blinkten, die Bäckerei war voll besucht. An allem fuhr ich lachend vorbei. Ich lachte und lachte und fühlte mich fei. So gut wie noch nie, so sorglos und froh, wie kam das den nur?
Ich fuhr an die Kreuzung und ein Auto kam um die Ecke. Ich schaute erschrocken, doch das Auto glitt durch mich hindurch. Ich sah nur kurz schwarz und wieder die freie Straße.
Mein Blick ging stur geradeaus. Weder nach links, noch nach rechts, einfach nur nach vorn. Mein Fahrrad fuhr schnell, so schnell wie ich es noch nie vermochte. Dabei trat ich nicht mal in die Pedale und berührte nicht den Lenker, den ich sah weder Hand noch Fuß.
Plötzlich war ich daheim. Bei mir im Wohnzimmer. Wie bin ich den hier her gekommen? Meine Gedanken waren beim Rad, wo war es denn hin? Wo bin ich denn hin? Doch irgendwas in mir wusste, ich war gar nicht hier und war gar nicht dort.
Mein Laptop stand auf dem Wohnzimmertisch. Geöffnet, eingeschalten, hochgefahren und eingeloggt. ICQ war offen. Ich schaute auf die Anzeige. Ich hatte viele, viele Nachrichten, von so vielen Leuten, und doch waren sie gleich. „Wo bist du? Melde dich doch! Lebst du noch?“
Dann war ich in der Küche. Einfach so, aus heiterem Himmel. Meine Mutter saß am Küchentisch. Sie weinte. Ich weiß nicht warum.  So elendig weinte sie. Doch aber ich ging nicht näher. Ich blieb stehen und schaute die zu, einfach so, weil ich nicht dahin konnte wo ich wollte. Einfach weil ich schauen musst. Schauen, bevor ich ging. Gehen, wohin ?
Es klingelte an der Tür. Plötzlich stand meine Mutter an der Tür und öffnete sie. Ein Mann vollkommen in Schwarz stand da, und er sagt etwas, doch ich verstand nicht was. Da weinte meine Mutter auf, lauter als zuvor. Doch ich stand einfach nur da, und konnte nichts tun.

Ich spürte nichts. Ich sah nichts. Ich hörte nichts. Ich war nicht. Und doch… da war ich doch?
Auf einmal spürte ich den Schmerz, eine riesige Explosion, ich schrie nur noch. Ich schrie und schrie und wollte erbarmen. Da legte sich eine kühle Decke um mich und hüllte mich ein. Sanft und beruhigend lag mein Geist. Doch ich war nicht frei. Ich war gebunden, an Schmerz und Sorge, an Angst und Leiden, ich wusste es, ich lebte noch. Gebunden an meinen Körper, gebunden an Schmerz und Sorge und doch war ich froh. Ich war da. 

Von Laura Bürg.
9.10.10